WissenHoch2 scobel - Not-OP fürs Gesundheitswesen


3 Sat, 01.06.2023, 21:00


Popis:
Das deutsche Gesundheitswesen soll reformiert werden. Es gilt als zu teuer, zu bürokratisch. Personal wird knapp. Greifen die Reformpläne der Regierung - und sind sie durchsetzbar? Darüber spricht Gert Scobel mit der Pflege- und Rehabilitationswissenschaftlerin Martina Hasseler, mit dem Professor für Management im Gesundheitswesen an der Technischen Universität Berlin Reinhard Busse sowie mit dem Hals-Nasen-Ohren-Arzt Jochen A. Werner.Weniger Ökonomie, mehr Medizin: Der Bundesgesundheitsminister kündigt eine Kehrtwende im Gesundheitssystem an. Die ersten Pläne liegen vor. Sind es die richtigen? Kann sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach gegen die mächtigen Interessensgruppen durchsetzen?Die Pläne sind umfangreich. Zum Beispiel die Krankenhausreform: Nicht alle Krankenhäuser sollen in Zukunft auch alle Leistungen anbieten. Krankenhäuser werden demnach in vier verschiedene Level gruppiert werden: Kliniken der Maximal-, der Schwerpunkt- sowie der Grundversorgung. Insgesamt soll es mehr ambulante statt stationäre Versorgung geben. Außerdem schlagen die Experten der Gesundheitskommission weitreichende Änderungen bei der Abrechnung vor. Die Medizin rückt wieder in den Mittelpunkt. Die sogenannten Fallpauschalen werden eingeschränkt. Denn das bisherige Prinzip der Fallpauschalen folgt eher den Prinzipien der Ökonomie. Jede Behandlung wird zu einem fixen Preis abgerechnet. Egal, welche individuellen Probleme sich während einer Behandlung ergeben. Doch was kostet uns ein \"perfektes Gesundheitssystem\"? Was sind die Ursachen für die Probleme? Stehen kleine Krankenhäuser auf dem Land vor dem Aus? Welche Streitpunkte gibt es um die Reformpläne? Wie sieht das Gesundheitssystem in anderen Ländern aus? Hilft die Reform beim Personalmangel?Einerseits fordert der Bundesgesundheitsminister \"deutschlandweit unabhängige Standards\", andererseits will er \"Lobby-Verbände\" wie Krankenhausgesellschaften oder Krankenkassen nicht an der Erarbeitung der Reformpläne beteiligen. Wie verhalten sich nun seine mächtigen Gegenspieler der Reformpläne – die politischen Gegner, Krankenkassen, Ärzte- und Patientenvertreter?Was ist zu tun mit der \"Not-OP fürs Gesundheitswesen\"? Darüber spricht Gert Scobel mit seinen Gästen:Martina Hasseler ist Professorin für Klinische Pflege- und Gesundheitswissenschaft, Gerontologie und Rehabilitation an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Privatdozentin an der Universität Oldenburg, Schwerpunkt ihrer Forschung ist es, die Rahmenbedingungen von Gesundheit und Pflege zu verbessern. Außerdem befasst sie sich mit der Ausbildung und dem Fachkräftemangel in der Pflege. Reinhard Busse ist Professor für Management im Gesundheitswesen an der Technischen Universität Berlin. Der Gesundheitsökonom ist Mitbegründer und Leiter des Gesundheitsökonomischen Zentrums Berlin, Fakultätsmitglied der Charité & Co-Direktor des European Observatory on Health Systems and Policies. Er ist maßgeblich an der Entwicklung der internationalen Gesundheitssystem- und Versorgungsforschung beteiligt. Busse ist international als Berater unter anderem für die WHO und die Europäische Kommission tätig.Jochen A. Werner ist Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Sein wissenschaftliches Interesse liegt im Gebiet der Onkologie, speziell der lymphogenen Metastasierung. Er entwickelte innovative Operationsmethoden. Mit Wechsel ins Krankenhausmanagement befasst er sich mit den Herausforderungen von Digitalisierung und personalisierter Medizin. Als ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Essen fasste er seine Vorstellungen zur Reform des Gesundheitswesens im Buch \"So krank ist das Krankenhaus\" zusammen.

Reklama